Weilmünster IV steigt ab
Mannschaftskapitän Philipp Hollingshaus vom TV Erbach II blieb im Kellerduell gegen Weilmünster IV ohne Niederlage und schaffte mit seinem Team den Klassenerhalt.
(hl). Nach der 2:9-Heimniederlage gegen Erbach II im „Spiel der Woche“ in der 2. Kreisklasse Gruppe 1 steht Weilmünster IV als Absteiger fest. Das Team hat nur noch ein Spiel und kann nur noch auf 6 Punkte kommen. Der Gegner Erbach II hat bei noch zwei ausstehenden Spielen nach diesem Sieg im Kellerduell schon sieben Pluspunkte. Damit muss Weilmünster IV nach dem Aufstieg in der letzten Saison wieder in die 3. Kreisklasse zurück.
Bereits nach den Doppeln war eine Vorentscheidung zugunsten des Gastes gefallen, denn Weilmünster IV konnte in allen drei Doppeln keinen Sieg einfahren. Ganz nah dran am Erfolg waren Arnold Atepow und Frank Schötz, die nach einem 0:2-Satzrückstand gegen Joachim Göbel und Marc Pietz noch ausgleichen konnten und sich dann aber im Fünften mit 10:12 geschlagen geben mussten. Jeweils in vier Sätzen verloren Gerhard Haas/Dietmar Blasius gegen Philipp Hollingshaus/Thomas Linek sowie Ralf Haase/Rolf Keil gegen Birgit Ludwig/Marcel Neumann. Den ersten Punkt für Weilmünster holte im ersten Einzel Mannschaftskapitän Arnold Atepow mit einem klaren 3:0 gegen Thomas Linek. Im nächsten Einzel zwischen Frank Schötz und Philipp Hollingshaus hieß es am Ende zwar 3:0 für den Spieler aus Erbach, doch der Satzverlauf 9:11, 10:12, 9:11 zeigt wie eng dieses Match war. Gerhard Haas sorgte mit einem Vier-Satz-Erfolg gegen Birgit Ludwig für den 2:4-Zwischenstand aus Sicht von Weilmünster. Doch dies war gleichzeitig der letzte Punkt für die Spieler aus dem „Flecken“. Die nächsten fünf Einzel gingen allesamt an Erbach. Zunächst verlor Dietmar Blasius mit 1:3 gegen Joachim Göbel, dann war Ralf Hasse beim 0:3 gegen Marc Pietz ohne Chance. Rolf Keil konnte gegen Marcel Neumann einen Satz gewinnen und war beim 11:13 im 2. Satz nah dran. Am Ende hieß es aber 3:1 für Neumann. Im Duell der Einser hielt Arnold Atepow gegen Philipp Hollingshaus ganz gut mit (8:11, 9:11, 8:11). Doch zum Schluss stand ein 3:0 für Hollingshaus auf dem Papier. Spannend wurde es nochmal im letzten Duell des Abends, in dem sich Frank Schötz und Thomas Linek gegenüberstanden. Nach einem 1:2-Satzrückstand (8:11, 11:5, 6:11) rettete sich Schötz durch ein 13:11 in der Verlängerung des vierten Satzes in den Entscheidungssatz. Doch hier hatte Linek die besseren Argumente und siegte mit 11:7. Damit war nach etwas mehr als 2 Stunden der Abstieg von Weilmünster IV besiegelt und der Klassenerhalt von Erbach II unter Dach und Fach.
Stimmen Zum Spiel:
Arnold Atepow (Weilmünster): Unser Saisonziel war von Anfang an ganz klar der Klassenerhalt. Wir mussten jedoch bereits vor der Saison Roland Baume an die dritte Mannschaft abgeben, was für uns eine Schwächung bedeutete. Als sich dann im Laufe der Vorrunde Gerd Söhngen verletzt hatte und für den Rest der Saison ausfiel, war uns bewusst dass die „Mission Klassenerhalt“ ein hartes Stück Arbeit werden würde. Der bisherige Saisonverlauf war dann leider auch so wie vermutet. Ohne komplettes erstes Paarkreuz hatten wir bei den meisten Spielen leider keine Chance mal einen Punkt zu entführen.
Das Spiel gegen Erbach hat unsere Schwächen deutlich aufgezeigt. Nach dem Start der Doppel, die wir alle drei verloren haben, haben wir uns mehr oder weniger in unser Schicksal ergeben. Wir hatten gehofft es Erbach schwer zu machen, und dieser jungen Mannschaft vielleicht mit unserer Erfahrung den Schneid abzukaufen. Es war uns aber leider nicht möglich an die gute Leistung vom Spiel gegen Staffel anzuknüpfen. Für uns beginnt nun die Vorbereitung auf die neue Saison in der dritten Kreisklasse, wo wir dann hoffentlich wieder vorne mitspielen können.
Philipp Hollingshaus (Erbach): “Dass die Saison dieses Jahr schwierig würde, war uns nach dem Abgang von Jörg Hartmann in die 1. Mannschaft bewusst. Dass es allerdings so spannend im Abstiegskampf zugehen würde, um unser Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen, haben wir nicht gedacht. Wäre es auch sicher nicht, wenn gegen Camberg nicht zweimal das Glück auf unserer Seite gewesen wäre. Das Hinspiel haben wir am grünen Tisch gewonnen (eigentlich 8:8) und im Rückspiel war Camberg nur zu Fünft und wir konnten dort trotz einigen Ausfällen ein hart umkämpftes 9:7 erringen. Hätten wir diese 4 Punkte nicht gehabt, dann wäre der Abstiegskampf wohl schon länger zu unseren Ungunsten entschieden. Im Hinspiel gegen Weilmünster konnten wir immerhin mit 5 Mann ein 8:8 Unentschieden erkämpfen, was uns für das Spiel am Freitag zumindest eine Vorteilsposition verschaffte. Für die Rückrunde haben wir noch zwei Neulinge aus unserem Verein und Freundeskreis in die Mannschaft gemeldet, die beide mit über 50 Jahren ihre ersten Spiele in einer Verbandsrunde bestreiten, sodass wir wenigstens eine komplette Mannschaft stellen konnte. Das war in der Hinrunde leider nicht der Fall – ein Spiel musste sogar geschenkt werden. Vor dem Spiel war unsere Prognose 9:5 für Erbach. Das ansehnlichste Spiel aus meiner Sicht war Göbel – Blasius, bei dem der Erbacher Göbel die starken Vorhandangriffe von Blasius besonders im 4. Satz beim Stande von 2:1 immer zu 90% zurückbrachte und so den Punkt erzielte. Damit brachte er sein Team im richtigen Moment auf die Siegerstraße. Wichtig war auch, dass wir das erste Mal in dieser Saison alle Doppel gewinnen konnten und vor allem das Göbel/Pietz in fünf Sätzen das Weilmünsterer Spitzendoppel Atepow/Schötz besiegten. Dabei lagen sie im „Fünften“ noch mit 6:9 hinten. An einem 9:2 kann man eigentlich selten etwas Negatives finden. Es freut mich besonders, dass jeder unserer Spieler gepunktet hat und so zum Sieg beigetragen hat.
2. Kreisklasse Gruppe 1:
TuS Weilmünster IV – TV Erbach II 2:9
Atepow/Schötz – Göbel/Pietz 2:3, Haas/Blasius – Hollingshaus/Linek 1:3, Haase/Keil – B.Ludwig/Neumann 1:3, Atepow – Linek 3:0, Schötz – Hollingshaus 0:3, Haas – Birgit Ludwig 3:1, Blasius – Göbel 1:3, Haase – Pitz 0:3, Keil – Neumann 1:3, Atepow – Hollingshaus 0:3, Schötz – Linek 2:3
