Spiel der Woche – Bezirksebene

Tischtennisdamen des TTC Staffel machen der Konkurrenz weiterhin Angst

Lea Grohmann - TTC GW Staffel

Lea Grohmann – TTC GW Staffel

Limburg-Weilburg. Auch nach dem dritten 6:3-Sieg in der 3. Tischtennis-Bundesliga Nord der Damen stapelt man beim TTC GW Staffel weiter tief. Doch so langsam sollte man sich angesichts der Siegesserie ernsthafte Gedanken um die Ambitionen und Möglichkeiten machen, die sich in dieser unterbesetzten Liga bieten.

Der Vorsitzende und Betreuer des Teams André Tamoschus sprach vor dem Saisonstart  davon, dass man sich „als Aufsteiger zunächst einmal dem Niveau der höheren Spielklasse anpassen muss. Dies gilt umso mehr, wenn man mit einer noch sehr jungen Mannschaft an den Start geht.“ Nun scheint es inzwischen so zu sein, dass sich die Gegner noch nicht mit der überragenden Spielweise der Staffeler Spielerinnen arrangieren konnten. Denn nach 6:3-Siegen gegen den letztjährigen Vizemeister Rödinghausen und dann Borussia Düsseldorf wurde nun auch Favorit Hannover 96 von dem jungen Quintett überrascht. Als Glücksgriff erwiesen sich die blutjungen Neuzugänge Gaia Monfardini (vorher Kolbermoor) und Lea Grohmann (vorher Richtsberg), die mit knapp 16 Jahren momentan das vordere Paarkreuz gehörig aufmischen.

Und so ist Tamoschus nicht nur mit der Philosophie seines Clubs, nicht auf ausländische Kräfte zuzugreifen, sondern mit Mädchen aus dem HTTV-Kader zu spielen, zufrieden, sondern auch mit dem Umfeld nach den ersten Heimspielen. „Dass wir nach unbefriedigenden Zuschauerzahlen in der Regionalliga nun durch Propaganda über Flyer, Homepage und Emails viele Leute angesprochen und tatsächlich mit der Zuschauerresonanz Erfolg haben, ist sehr erfreulich.“ Tatsächlich sei man nun begeistert, dass nicht nur das Interesse stetig ansteigt (von 50 über 70 auf 80), sondern die Stimmung durch Anfeuerung den Mädels noch mehr Antrieb gebe. Das machte sich gegen Hannover 96 erst recht positiv bemerkbar, als die Partie zu kippen drohte. Die Fans puschten die Spielerinnen zu noch stärkeren Auftritten an, sodass sich neben Monfardini und Grohmann auch besonders Yuki Tsutsui und Lena Bucht in einen wahren Rausch steigerten.

Stolz ist Tamoschus auch darauf, dass sich der erhöhte Aufwand zu lohnen scheint. Die Umstellung von Zelluloid- auf Plastikball, drei Schiedsrichter, einen Liveticker (im Internet ist der Spielverlauf zu verfolgen) und viele Formalien erfordere eine Menge Einsatz. Dass so viele eigene Jugendliche bereits aktiv ins Vereinsleben eingebunden werden könnten, erfreut ihn genauso wie das Angebot eines Kuchenbüffets und einer Kantine.

„Unser Hauptziel ist die Weiterentwicklung und Förderung von jungen Spielerinnen, die bei uns den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen möchten. Wir bieten ihnen eine Plattform, um ohne Druck und mit Gleichaltrigen ihren Sport zu betreiben.“

Die ersten Wochen in der 3. Liga sind mehr als gelungen. „Wir sollten dennoch realistisch bleiben. Es werden noch Rückschläge kommen. Göttingen und Großburgwedel werden den Titel wohl unter sich ausmachen“, so Tamoschus, der nach dem Sieg gegen Hannover begeistert war vom wohl jüngsten Team der Liga, das durch die routinierte Anke Brück, die mithalf, die Doppelbilanz auf unglaubliche 6:0 Siege zu schrauben, wirkungsvoll ergänzt wird. Einen Wermutstropfen gibt es momentan, denn die kleine Schulturnhalle ist den glanzvollen Auftritten nicht mehr würdig und man hofft auf baldige Fertigstellung des Gemeinschaftshauses.

Spielverlauf:

TTC GW Staffel – Hannover 96 6:3 (20:14)

Monfardini/Grohmann – Cechova/Panarina 11:9, 10:12, 11:6, 9:11, 11:8; Brück/Bucht – Horak/Heidelberg 11:3, 6:11, 11:7, 11:4; Monfardini – Panarina 11:4, 13:11, 11:9; Grohmann – Cechova 11:7, 11:6, 9:11, 6:11, 11:13; Tsutsui – Heidelberg 12:10, 11:9, 11:5; Bucht – Horak 11:13, 8:11, 8:11; Monfardini – Cechova 9:11, 5:11, 4:11; Grohmann – Panarina 8:11, 11:7, 11:5, 11:6; Tsutsui – Horak 12:10, 2:11, 16:14, 11:9

Updated: 30. Oktober 2016 — 17:02