Gastgeber TTC Hausen überrascht mit 8:8 gegen TTC Elz und begeistert die Fans
Kai Otterbach – TTC Hausen
Limburg-Weilburg. Wer in unserem Tischtennis-„Spiel der Woche“ eine einseitige Angelegenheit erwartete wie in der Vorrunde, sah sich getäuscht. Im Hessenligaderby bot der gastgebende TTC Hausen dem favorisierten TTC Elz mehr als nur Paroli und stand beim 8:8-Remis sogar knapp vor einem Sieg.
Im Vorfeld hatte sich Christian Wagner sehr zurückhaltend geäußert: „Wir sind als Außenseiter zwar sehr motiviert, mit Unterstützung der hoffentlich zahlreichen Zuschauer besser abzuschneiden als beim 3:9 in der Vorrunde, aber Punkte müssen wir gegen andere Gegner holen.“
Doch wie die Gastgeber loslegten, war schon beeindruckend, und das ohne den verletzten Alexander Groh. Schon in den Anfangsdoppeln zeigte man enormen Biss, und als die 2:1-Führung durch Siege von Christopher Horn, der Piotr Frackowiak zerlegte, und Tobias Wagner gehalten werden konnte, wurde es den Gästen schon etwas mulmig zu Mute. Denn auch Sebastian Laux und später Kay Seyffert hatten gegen Kai Otterbach und Fabian Drews nur mit Mühe und abgewehrten Matchbällen gerade noch weitere Rückschläge verhindern können. Eigentlich zeigte bei den Elzern außer K. Seyffert und Laux nur Kapitän Marvin Jeuck herausragende Form, der in der Vorausschau auf die Partie den Siegeswillen seiner Mannschaft herausstellte: „Wir wollen nach der ärgerlichen 7:9-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt nun den Derbysieg wiederholen, um oben dran zu bleiben“, warnte aber mit der Floskel: „Derbys haben ihre eigenen Gesetze!“ Was man sonst vom Fußball gewohnt ist, lähmte scheinbar die Gäste, oder war es der kurzfristige Ausfall des erkrankten Thomas Knossalla? Man tat sich weiterhin schwer, indisponierte Piotr Frackowiak und Christian Silea verloren auch ihre zweiten Matches, und hätte nicht Sebastian Laux fast Unmögliches vollbracht, wären die Hausener kaum noch vom großen Triumph abzuhalten gewesen. Doch Laux drehte im Entscheidungssatz gegen seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Horn einen 1:7-Rückstand mit hochklassigen Ballwechseln noch zum 11:7-Sieg. Das gab den Gästen aber keinen Rückenwind. Vielmehr konnte sich Fabian Drews überraschend gegen Jannis Seyffert durchsetzen, und als auch das Schlussdoppel eine klare Sache für Wagner/Wagner wurde, stand die unerwartete Punkteteilung unter dem Jubel der zufriedenen heimischen Fans fest.
Entsprechend euphorisch äußerte sich Christian Wagner anschließend: „Ein tolles Derby vor tolle Zuschauerkulisse – es war Werbung für den Tischtennissport.“ Er sprach auch einen möglichen Sieg seiner Mannschaft an und dass die Risiko-Doppelaufstellung voll aufgegangen sei. „Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung haben wir einen Punkt geholt, der für den Klassenerhalt Gold wert ist, da er nicht eingeplant war.“
Für Marvin Jeuck waren die zu schwachen Doppelleistungen der Knackpunkt zum Punktverlust, doch wolle man in den nächsten Spielen noch einmal versuchen, die Tabellenspitze anzugreifen, auch wenn man jetzt einen Rückschlag erlitten hätte. „Kein Zuschauer dürfte das Kommen zum Derby bereut haben“, war seine abschließende Meinung, denn es habe schon spektakuläre Ballwechsel und viel Spannung gegeben. uh
Spielverlauf:
TTC Hausen – TTC Elz 8:8 (30:27):
T. Wagner/C. Wagner – Frackowiak/Silea 11:8, 12:10, 11:4; Horn/Otterbach – Laux/J. Seyffert 11:7, 7:11, 20:18, 11:6; Drews/Jö. Campana – Jeuck/K. Seyffert 7:11, 9:11, 9:11; Horn – Frackowiak 11:4, 11:3, 11:3; Otterbach – Laux 12:10, 4:11, 11:8, 16:18, 9:11; T. Wagner – Silea 12:10, 11:8, 8:11, 11:9; C. Wagner – Jeuck 7:11, 10:12, 10:12; Drews – K. Seyffert 11:9, 13:11, 9:11, 11:13, 4:11; Jö. Campana – J. Seyffert 3:11, 8:11, 8:11; Horn – Laux 12:10, 5:11, 0:11, 11:6, 7:11; Otterbach – Frackowiak 11:6, 16:14, 12:10; T. Wagner – Jeuck 2:11, 6:11, 7:11; C. Wagner – Silea 20:18, 12:14, 11:8, 11:4; Drews – J. Seyffert 11:8, 12:10, 11:6; Jö. Campana – K. Seyffert 3:11, 3:11, 6:11; T. Wagner/C. Wagner – Laux/J. Seyffert 11:7, 11:6, 11:9
