Spiel der Woche – Kreisebene

Doppelstärke und Doppelschwäche waren spielentscheidend

Marion Müller (li) – Christian Kurz – TuS Löhnberg

Weilburg-Ahausen. Als um 23.10 Uhr Hans Vetter und Waldemar Michel den Matchball zum Löhnberger 9:7-Sieg im fünften Satz des Schlussdoppels verwandelten, jubelte der Gast von der anderen Lahnseite und Ahausen stand mit leeren Händen da. Am Ende waren sich aber beide Mannschaftsführer einig. Ahausens Michael Schröder sprach von der „Schwachstelle Doppel“ und Löhnbergs Hans Vetter sah die vier Doppelsiege seiner Mannschaft als „Spielentscheidend“ an. Neben den vier Doppeln überragte beim Gast das hintere Paarkreuz mit den ehemaligen Spielern des TTC Selters Christian Kurz und Marion Müller, die beide ungeschlagen blieben. Bei Ahausen, das ohne Holger Grün aufschlagen musste, überzeugten Johann Lawatsch, Nico Lawatsch und Fabienne Michel mit jeweils zwei Einzelsiegen.
Für die Heimmannschaft begann das Spiel mit drei verlorenen Doppeln, in dem nur ein einziger Satz gewonnen wurde. Überraschend mussten sich Vater und Sohn Johann und Nico Lawatsch mit dreimal 9:11 gegen das erfahrene Doppel Dieter Görlich und Bruno Grän geschlagen geben. Auch Michael Schröder und Andreas Alt gewann kein Satzgewinn gegen Hans Vetter und Waldemar Michel. Nachdem Fabienne Michel und Ersatzmann Dominik Götz gegen Christian Kurz und Marion Müller den ersten Satz mit 11:9 gewonnen hatten, holten sie in den drei weiteren Sätzen nur noch insgesamt 14 Punkte. Somit lag Löhnberg II schon fast uneinholbar mit 3:0 in Führung. Im ersten Einzel zeigte sich Johann Lawatsch von seiner besten Seite. Mit viel Wut im Bauch aufgrund der unerwarteten Doppelniederlage ließ er gegen Waldemar Michel nur sechs Gegenpunkte in drei Sätzen zu und gewann den dritten Satz sogar mit 11:0. Michael Schröder hätte den Anschluss zum 2:3 herstellen können, doch es gelang ihm nicht gegen Hans Vetter einen 2:0-Satzvorsprung ins Ziel zu retten. Nach zweimal 7:11 machte Vetter mit einem 13:11 im „Fünften“ den Sack zu seinen Gunsten zu. Die starke „Mitte“ mit Nico Lawatsch und Fabienne Michel sorgte aber mit Siegen dafür, dass Ahausen wieder herankam. Nico Lawatsch besiegte Bruno Grän mit 3:1 und Fabienne Michel bewies ihre Nervenstärke, als sie gegen Dieter Görlich mit 11:4 im Entscheidungssatz siegreich blieb. So stand es nur noch 4:3 für Löhnberg II. Im hinteren Paarkreuz gab es ähnlich wie in den Doppeln für Ahausen nichts zu holen. Andreas Alt unterlag Marion Müller mit 1:3 und Dominik Götz war beim 0:3 gegen Christian Kurz ohne Chance. Löhnberg II führte bei Halbzeit also souverän mit 6:3. Doch dann schien sich die Partie zu wenden, denn vier Ahäuser Siege am Stück machten aus einem 3:6-Rückstand plötzlich eine 7:6-Führung. Zunächst hatte Johann Lawatsch beim 3:2 (12:10 im „Fünften“) das Glück des Tüchtigen, ehe Michael Schröder mit 3:0 gegen Waldemar Michel erfolgreich war. Das überragende mittlere Paarkreuz ließ keinen gegnerischen Satzgewinn zu, so dass Nico Lawatsch gegen Dieter Görlich und Fabienne Michel gegen Bruno Grän die Heimmannschaft mit 7:6  in Führung brachten. Doch auch im zweiten Durchgang war aus Löhnberger Sicht auf Christian Kurz und Marion Müller Verlass. Kurz gewann mit 3:1 gegen Andreas Alt und Müller schlug Dominik Götz mit 3:0. So ging es schließlich ins Schlußdoppel. Nach ausgeglichenem Spielverlauf (4:11, 11:9, 5:11, 11:7) mussten Johann und Nico Lawatsch auf Ahäuser Seite sowie die Löhnberger Hans Vetter und  Waldemar Michel in den Entscheidungssatz, den die Spieler des Gastes schließlich um 23.10 Uhr mit 11:4 beendeten. Löhnberg II bleibt nach diesem knappen Erfolg erster Verfolger von Spitzenreiter Eisenbach IV. Ahausen steht mit 6:6-Punkten jetzt genau in der Mitte der Tabelle und verpasste durch die Niederlage den Sprung auf Platz 3.

Stimmen zum Spiel:
Michael Schröder (Ahausen): Nach den Doppeln sah es eigentlich schon recht hoffnungslos für uns aus. Vielleicht hätte ich mit einem Sieg nach 2:0-Führung gegen Hans Vetter das Blatt zu unseren Gunsten drehen können. Dies taten dann Fabienne Michel und Nico Lawatsch, die überragend aufspielten. Doch am Ende hat es leider nicht gereicht. Unsere Schwachstelle war ganz klar das hintere Paarkreuz und die Doppel. Nach der schlechten Saison 2018/2019 haben wir uns erstmal den Klassenerhalt als Ziel gesetzt. Mit 6:6 Punkten war der Start aber in Ordnung. In der Rückrunde wollen wir den einen oder anderen Gegner ärgern.

Hans Vetter (Löhnberg): Für uns  ist die Saison bisher überraschend gut verlaufen. Unser Ziel zu Beginn der Spielsaison war der Klassenerhalt. Mit entscheidend für den guten Start ist die Tatsache, dass wir die Heimspieltage der einzelnen Mannschaften getrennt haben. Somit ist eine

Ersatzstellung in den  Mannschaften einfacher. Vor dem Spiel waren wir skeptisch, denn das letzte Spiel gegen Ahausen liegt schon ein paar Jahre zurück. Wir konnten daher die Spielstärke der Mannschaft nicht so richtig einschätzen und waren uns schon im Klaren, dass es nicht einfach wird. Wir hofften aber auf einen Sieg. Erfreulich war dann auch gleich der Gewinn von den drei Doppeln, was auch am Ende ausschlaggebend für unseren Sieg war. In den Einzelspielen war Ahausen im vorderen und mittleren Paarkreuz überlegen, lediglich im hinteren Paarkreuz mit Christian Kurz und Marion Müller konnten wir punkten. So kam es letztendlich zum entscheidenden Schlussdoppel, das wir knapp gewannen. (hnl)

Herren 2. Kreisklasse Gruppe 2:
TuS Ahausen – TuS Löhnberg II 7:9

J. Lawatsch (2), N. Lawatsch (2), Fabienne Michel (2), Schröder – Görlich/Grän, H. Vetter/Michel (2), Kurz/Marion Müller, H. Vetter, Marion Müller (2), Kurz (2)

Updated: 23. Dezember 2019 — 08:53