Gräveneck hadert mit den Entscheidungssätzen
Dietmar Zanner (li) – Rolf Fontein – TuS Gräveneck
Weinbach-Gräveneck. Drei Niederlagen in den Entscheidungssätzen verhinderten für den TuS Gräveneck im „Spiel der Woche“ in der 3. Kreisklasse Gruppe 2 gegen den TTC Oberbrechen V einen Punktgewinn oder sogar einen Sieg. Am Ende setzte sich der Gast knapp mit 6:4 durch und wiederholte damit das Ergebnis der Vorrunde. „Nachdem wir das Hinspiel in Oberbrechen knapp mit 4 : 6 verloren hatten, wollten wir mindestens einen Punkt in Gräveneck behalten“, war die Hoffnung von Grävenecks Mannschaftsführer Jürgen Müller. Auch Bruno Wagner, Kapitän des TTC Oberbrechen V, war nicht unbedingt siegessicher: „Zu dem Spiel in Gräveneck sind wir mit gemischten Erwartungen gefahren. Wir wollten schon gerne einen Punkt mitnehmen“.
Die Heimmannschaft startete furios und Rolf Fontein gewann mit Dietmar Zanner das Eröffnungsdoppel gegen Martin Flach/Bruno Wagner souverän mit 3:0. Schon im zweiten Doppel deutete sich die Dramatik dieses Abends an. Jürgen Müller und Harald Volz führten gegen Matthias Schiell und Jürgen Schiebener im ersten Satz mit 10:7, doch am Ende hieß es 14:12 für die Paarung aus Oberbrechen. Zwar gewannen Müller/Volz den zweiten Satz mit 11:7, doch Schiell/Schiebener setzten sich schließlich in der Verlängerung des vierten Satzes mit 12:10 durch. Rolf Fontein hatte gegen Bruno Wagner beim 3:0 keine Probleme und brachte seine Farben wieder in Führung. Dann folgte die erste von drei Fünf-Satz-Niederlagen aus Sicht der Heimmannschaft. Dietmar Zanner gewann gegen Martin Flach den ersten Durchgang mit 11:5, verlor Satz 2 mit 3:11 und holte sich in der Verlängerung den dritten Satz mit 14:12. Flach glich ebenfalls in der Verlängerung des vierten Satzes mit 12:10 aus und siegte schließlich durch ein 11:8 im „Fünften“. Doch Gräveneck ging durch Jürgen Müller erneut in Führung, als er sich nach einem 0:1-Satzrückstand gegen Jürgen Schiebener mit 11:7, 11:1 und 15:13 durchsetzte. Matthias Schiell hatte gegen Harald Volz nur im ersten Satz Probleme (15:13). Die folgenden Sätze gingen klar mit 11:5 und 11:4 an den Mann aus Oberbrechen. Somit stand es 3:3-Unentschieden.
Das Spiel der beiden „Einser“ zwischen Rolf Fontein und Martin Flach war an Spannung mit teilweise hochkarätigen Ballwechseln nicht zu überbieten. Fontein schien nach einer 2:1- Satzführung (5:11, 11:6, 11:9) auf der Siegerstraße. Bei einer 9:5-Führung im vierten Satz schien alles gelaufen, doch der Kampfgeist von Martin Flach wurde belohnt und so schaffte er mit 14:12 den Satzausgleich. Und mit dem gleichen Ergebnis siegte Flach im Entscheidungssatz und brachte damit seine Mannschaft erstmals in Führung. Dietmar Zanner sorgte mit einem 3:1 gegen Bruno Wagner für den erneuten Ausgleich. Schon vor dem Spiel rechnete Wagner mit seinen zwei Einzelniederlagen und haderte dann auch selbstkritisch mit seiner Leistung: „Bei mir lief es schlecht und somit konnte ich auch keinen Punkt zum Sieg beisteuern“. Der bärenstarke Matthias Schiell baute seine Einzelbilanz durch den klaren 3:0-Erfolg gegen Jürgen Müller auf 16:0- Siege aus und sorgte für die 5:4-Führung des Gastes. Das letzte Einzel zwischen Harald Volz gegen Jürgen Schiebener musste jetzt aus Grävenecker Sicht über Unentschieden oder Niederlage entscheiden. Schiebener holte sich den ersten Satz in der Verlängerung mit 15:13, die Volz mit 11:8 in Durchgang Zwei egalisierte. Nachdem Schiebener den dritten Satz mit 11:7 gewann und im vierten Satz mit 10:5 führte, freuten sich die Gästespieler schon über den Auswärtssieg und die Heimmannschaft zog enttäuscht die Turnschuhe aus. Doch Volz schaffte ein kleines Wunder und machte aus einem 5:10 ein 13:11 und so ging es erneut in den fünften Satz. Bei der Aufholjagd von Harald Volz hatte er wohl zuviel Körner gelassen und so setzte sich Jürgen Schiebener mit 11:8 durch. Im Hinspiel hatte Gräveneck noch zwei von vier Fünf-Satz-Spielen für sich entschieden. Mit dieser Bilanz hätte man an diesem Abend sogar einen Sieg einfahren können. Entsprechend enttäuscht war auch Jürgen Müller: „ Nach dem Spielverlauf war es erneut eine unglückliche Niederlage gegen Oberbrechen. Nächste Woche geht es zur TG Camberg II, wo wir im Heimspiel auch eine knappe 4:6 Niederlage erlitten hatten. Wir hoffen dann auf ein bisschen mehr Glück als im heutigen Spiel gegen Oberbrechen. Sofern unsere kleine Mannschaft von Krankheitsausfällen verschont bleibt, sollten wir am Ende einen guten Mittelfeldplatz belegen“. Bruno Wagner hingegen war zufrieden: „Unsere Saison läuft besser als zu Anfang gedacht. Unser Ziel war ein Mittelfeldplatz. Jetzt möchten wir gerne unter den ersten Vier die Runde beenden.“ Die Ziele der beiden Mannschaften sind aktuell realistisch, denn Gräveneck ist Sechster und Oberbrechen V belegt Platz 2. (hnl)
Kreisliga Gruppe 2:
TuS Gräveneck – TTC Oberbrechen V 4:6
Zanner/Fontein, Zanner, Müller, Fontein – Schiebener/Schiell, Flach (2), Schiebener, Schiell (2)
